Promotionsausschreibung: Isolation und Charakterisierung von Organoiden aus humanem Ovarialkarzinomgewebe
Das Ovarialkarzinom ist die siebthäufigste Krebserkrankung der Frau und die tödlichste Krebserkrankung des weiblichen Genitaltraktes. Unter anderem auf Grund fehlender Screeningverfahren und einem späten Symptombeginn, werden über 60% aller Ovarialkarzinome in einem fortgeschrittenen Stadium (FIGO III-IV) diagnostiziert. Zielgerichtete Therapiemethoden, wie der Einsatz von anti-VEGF Antikörpern oder Poly-ADP-Ribose-Polymerase (PARP)-Inhibitoren, konnten die Prognose der Patientinnen in den letzten Jahren zwar verbessern, doch profitieren nicht alle Patientinnen gleichermaßen.
Ein wichtiger Aspekt der personalisierten Tumor-Medizin ist neben der Suche nach spezifischen und nebenwirkungsarmen Therapeutika vor allem die Identifikation von Patientinnen mit der höchsten Aussicht auf ein Ansprechen der Therapie. In diesem Zusammenhang stellen Organoide, als Modell zur Erforschung der Tumorpathogenese ebenso wie zur prädiktiven Testung individueller Therapieempfehlungen in vitro, eine vielversprechende Perspektive dar. Organoide werden aus primärem Krebsgewebe gewonnen und sollen die individuellen Eigenschaften der Patiententumore möglichst genau in vitro abbilden.
Ihre Aufgaben:
Mithilfe bei der Pflege unserer bereits etablierten Organoid-Gewebe-Bank durch Isolation und Kultivierung Patienten-spezifischer Organoide sowie beim Erheben der korrespondierenden klinischen Daten.
Um den Einfluss des Mikromilieus unterschiedlicher Tumornischen auf deren Krebstammzell-Potential näher zu charakterisieren, werden für dieses Projekt Gewebeproben verschiedener Tumorlokalisationen entnommen und daraus Organoid-Linien generiert. Vergleichende histopathologische Untersuchungen schließen sich an. Auf diese Weise können Gewebearchitektur und Zelltypen an verschiedenen Lokalisationen näher beschrieben sowie hinsichtlich der spezifischen Expression funktioneller Marker charakterisiert werden. Mittels Immunhistochemie und Immunofluoreszenz sollen unterschiedliche Krebsstammzellpopulationen identifiziert und durch Gen(expressions)-Analysen auf DNA- und mRNA-Ebene phänotypisch und ggf. funktionell differenziert werden.
Da die Organoide als in vitro Abbilder individueller Patientinnentumore fungieren, bieten sie sich als Modelle zum drug testing im Rahmen einer personalisierten Tumormedizin an. Die Erprobung unterschiedlicher Therapeutika sowie die Beschreibung ihrer antitumoralen Wirkung stellen damit eine weitere Entwicklungsmöglichkeit dieses Projektes dar.
Wir bieten:
Eine gewissenhafte Betreuung und etablierte Methodik zur Durchführung eines hoch-relevanten Forschungsvorhabens in einem hilfsbereiten und freundlichen Team. Ziel ist die Publikation der Ergebnisse in einem internationalen Fachjournal.
Zur Vertiefung des klinischen Verständnisses können Hospitationen oder Famulaturen in unserer Klinik ergänzend angeboten werden.
Wir suchen:
Eine:n Student:in mit großer Motivation zur Durchführung eines anspruchsvollen experimentellen Forschungshabens mit hoher klinischer Relevanz. Als Zeithorizont sollte ein Jahr Vollzeitforschung angestrebt werden.
Neugierig geworden?
Falls Sie sich für das Thema interessieren, bitten wir um Bewerbung mit Lebenslauf und Zeugnisse an: Fabian.Kraus@med.uni-muenchen.de