Zwei Mitarbeiter/innen im Rahmen eines neuen Forschungsprojekts am TUM MEC gesucht (ab 1.10)!
Am TUM MEC startet zum 1.10. eine neues, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Forschungsprojekt mit dem Titel „Personalised support of medical students’ professional vision in ward round communication with focus on team coordination and empathy using eye movement modelling examples“. Das Projekt wird in Kooperation mit Prof. Dr. Tina Seidel durchgeführt, der Inhaberin des Friedl Schöller-Stiftungslehrstuhls für Pädagogische Psychologie an der TUM SOT.
Fokus des Projekts ist die Förderung visueller Expertise im Bereich der klinischen Visitenkommunikation. Wir gehen davon aus, dass Ärztinnen und Ärzte spezialisierte visuelle Verhaltensweisen im Rahmen stationärer Visiten dazu nutzen, zentrale Zielsetzungen der Visite effektiver zu erreichen, v.a. in den Bereich Teamkommunikation, Empathie und klinische Entscheidungsfindung. Um visuelle Expertise in diesem Kontext zu fördern, gestalten wir eine personalisierte, digitale Lernumgebung, deren Herzstück Eye Movement Modeling Examples (EMME) darstellen – also Videoclips, die expertenhafte Blickbewegungen in authentischen kommunikativen Situationen zeigen. Medizinstudierende bewerten diese EMME durch schriftliche Reflexion, erhalten KI-generiertes Feedback bzgl. ihrer Reflexionstexte und können diese auf Basis des Feedbacks verfeinern / erweitern.
In Rahmen des Projekts suchen wir aktuell zwei wissenschaftliche Mitarbeiter/innen! Weitere Informationen zu den beiden Stellen finden Sie hier.
Das Projekt steht im Kontext des Sonderforschungsbereichs SFB-Transregio 419 „Simulation-based learning in higher education: Advancing research on process diagnostics and personalized interventions (SHARP)“ der in Kooperation der TUM mit der LMU München durchgeführt wird.
In vielen Praxisfeldern wie dem ärztlichen Handeln oder dem schulischen Unterricht werden zunehmend Kompetenzen erwartet wie kollaboratives Diagnostizieren oder komplexes Problemlösen. Der Sonderforschungsbereich SHARP untersucht, wie Simulationen gestaltet werden können, um diese Fähigkeiten systematisch zu fördern. Dabei spielt Künstliche Intelligenz eine Schlüsselrolle, um den Kompetenzstand zu ermitteln und Simulationen an individuelle Bedürfnisse anzupassen. Zudem wird erforscht, welche Fähigkeiten Hochschuldozierende benötigen, um personalisiertes, simulationsbasiertes Lernen effektiv in das Curriculum und ihre Lehrveranstaltungen zu integrieren, damit Studierende besser auf die komplexen Anforderungen der Praxis vorbereitet werden können.
„Wir erforschen die Bedingungen und Mechanismen des Erwerbs komplexer Fähigkeiten mit KI-unterstützten Simulationen“, erklärt Professor Frank Fischer, Inhaber des Lehrstuhls Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie der LMU und Sprecher des SFB. „Das Wissen, das wir in SHARP erarbeiten, hat Potenzial für Innovationen in der Hochschullehre und eine evidenzorientierte Praxis“ betont die stellvertretende Sprecherin Professorin Tina Seidel (TUM).
SHARP ist der erste Sonderforschungsbereich in der Bildungsforschung und will wichtige Grundlagen für Innovationen in der Hochschulbildung erarbeiten. Der SFB vereint die Fachrichtungen Medizin, Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Physik, Erziehungswissenschaft und Psychologie. Neben LMU und TUM sind die Universität Augsburg sowie das Leibniz-Rechenzentrum beteiligt.
Kontakt am TUM MEC: Prof. Dr. Martin Gartmeier, martin.gartmeier@tum.de